Als Gründer eines Unternehmens steht man oftmals vor schwierigen Entscheidungen und muss sich viele Fragen stellen. Die wichtigste ist wohl: Ist die Idee gut genug, um davon leben zu können und ein Unternehmen aufzubauen?Hat man sich aber erst einmal dazu entschlossen, kommen weitere dazu. Früher oder später eben auch die Frage: Welche Lagertechnik braucht mein Unternehmen? Denn hat das Unternehmen erst einmal eine gewisse Größe erreicht, muss auch ein entsprechendes Lager für Rohstoffe und Endprodukte her. Manchmal werden aber auch durch Veränderungen im Unternehmen Anpassungen oder Aufstockungen der Lagertechnik nötig.
Bevor Sie sich allerdings damit befassen können, welche Lagertechnik die richtige für Sie ist, gilt es einige Fragen zu beantworten. Diese ergeben sich meist automatisch aus Ihrem Unternehmenskonzept und den Zielen.
Was sind Ihre Produkte?
Entscheidend für die Wahl der richtigen Lagertechnik ist zunächst einmal die Art ihrer Produkte. Wollen Sie hauptsächlich ein bestimmtes Produkt vertreiben oder viele unterschiedliche? Handelt es sich beispielsweise um Langgut, können Kragarmregale die richtige Wahl sein. Fast jede Eigenschaft Ihrer Produkte hat einen Einfluss auf die Wahl der Lagertechnik. Dazu gehören:
- Größe
- Gewicht
- Form
- Aggregatzustand (flüssig/fest/gasförmig)
- Zerbrechlichkeit
- Wetterbeständigkeit
- Umwelt- und Grundwassergefährdung
- Entzündlichkeit & Explosivität
Wetterbeständige Ware kann zum Beispiel im Freilager untergebracht werden, umwelt- und grundwassergefährdende Substanzen müssen dagegen spezielle Anforderungen erfüllen und durch entsprechend große Wannenbodenregale vor dem Auslaufen geschützt sein. Auch für Fässer gibt es spezielle Fassregale mit Auffangwannen, deren Bodenabstand so konzipiert wurde, dass sie problemlos per Gabelstapler transportiert werden können.
Zerbrechliche Produkte wie Scheiben bzw. Glas werden am besten in besonders gepolsterten Kragarmregalen untergebracht. Für Reifen oder Kabeltrommeln gibt es spezielle Reifenregale und Kabeltrommelabspulregale. Und selbstverständlich entscheidet auch die Größe der Produkte. Kleine Teile wie Schrauben und Muttern sind meist in Kunststoff-Lagerkästen untergebracht.
Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?
Ebenso wichtig wie die Produkte ist aber auch das allgemeine Geschäftsmodell Ihres Unternehmens. Zum einen muss geklärt werden welche Ressourcen und Rohstoffe in welchem Umfang in das Unternehmen fließen und wie lange diese gelagert werden müssen. Zum anderen sind die weiteren Verarbeitungsschritte, durchschnittliche Lagerzeiten der Produkte und Verlässlichkeit der Logistikpartner unausweichlich mit der Planung der Lagerstätte verbunden und entscheiden so über die Anschaffung der Lagertechnik. Auch neuartige Geschäftsmodelle, bei denen Produkte z. B. individuell online zusammengestellt werden, haben Einfluss auf die Planung oder gegebenenfalls Anpassung der Lagertechnik.
Wie flexibel muss Ihr Lager sein?
Jedes Unternehmen möchte möglichst effizient arbeiten und unnötig leerstehenden Lagerraum vermeiden. Doch jedes Lager muss auch auf Eventualitäten vorbereitet sein. So können Streiks bei Logistikunternehmen oder Gewerkschaften dazu führen, dass ein Lager seine Kapazitätsgrenze erreicht. Stehen aber zusätzliche Ebenen durch Lagerbühnen oder mehrgeschossige Regalanlagen zur Verfügung, kann ein Lager Schwankungen zwischen einkommenden und ausgehenden Waren besser kompensieren. Noch wichtiger ist diese Flexibilität zum Beispiel bei Saisonware. Skihersteller beispielsweise können zwar das ganze Jahr produzieren, doch verkaufen ihre Produkte hauptsächlich in den Wintermonaten.
Damit ist klar: Die ideale Lagertechnik ist unmittelbar an Ihr Unternehmen, dessen Prozesse sowie die Produkte geknüpft. Außerdem muss es auf eventuelle Schwankungen im Lagerbestand vorbereitet sein und anpassbar bleiben. Nehmen Sie sich also die Zeit und überlegen Sie sich genau: Welche Lagertechnik braucht mein Unternehmen?